Poller sind toller

Posted on October 13th, 2011, October 13th, 2011 in Uncategorized.

Bleibt die Basler Innenstadt Einsatzschwerpunkt für Parkplatz-Politessen? Oder gibt es billigere, einfachere Lösungen, um sie für Fussgänger frei zu halten? Die Antwort haben andere Zentren (Foto: Milano-Brera) längst gefunden.

Hans-Peter Wessels steht als Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt vor einem wichtigen Entscheid: Bleibt die Altstadt Einsatzschwerpunkt für Parkplatz-Politessen? Oder gibt es billigere, einfachere Lösungen, um unbefugte motorisierte Besucher daran zu hindern, beispielsweise den wunderbaren, neuen Münsterplatz zu verschandeln? Die Antwort haben andere Zentren – ob gross oder klein – längst gefunden: Versenkbare Poller.

Bergamo hat Poller.

Milano hat Poller.

Turin hat Poller.

Bern und Zürich schützen ihre Altstädte mit Pollern.

Brig hat Poller, ja, das autoverrückte Brig hat zahlreiche Poller!

Locarno hat übrigens ebenfalls Poller.

Und Ascona hat Poller.

Sils (!) hat Poller.

Siena hat Poller.

New York hat Poller (und will noch viel mehr davon).

London hat Poller (bewegliche und andere).

Berlin hat Poller.

Kopenhagen hat Poller.

Moskau hat Poller.

Warschau hat Poller.

Tokyo hat Poller.

Seoul hat Poller.

Alle diese Städte haben versenkbare Strassen-Poller, die von Berechtigten fernbedient ein- und ausgefahren werden können, um zu passieren. Nur Basel diskutiert. Die Menschen sind hier gleich wie überall. Ihr Verkehrsverhalten ist gleich wie überall. Weshalb auf bewährte Lösungen verzichten? So anders ticken wir auch wieder nicht.

Dieser Beitrag reflektiert die Meinung der Autorin / des Autors und nicht zwingend diejenige der Redaktion.

11 Responses to 'Poller sind toller'

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  1. Kurt Seiler said,

    October 13th, 2011, 9:35

    Weil man in Basel aus Angst man könnte eine Fehlentscheidung treffen, überhaupt keine Entscheidung trifft. Man diskutiert Jahre, sogar Jahrzente, stellt Pro und Kontra gegenüber, lässt alle und wirklich alle zu Wort kommen – und am Schluss ist man an der Anzahl unterschiedlicher Meinungen und Forderungen völlig überfordert und weiss nicht mehr wo vorn und wo hinten ist. Und versenkt dann das ganze in irgendeiner Schublade. Soll sich doch der Nachfolger die Finger verbrennen. Holt dann Jahre später das Ganze wieder raus und lässt dann das Volk darüber entscheiden. Und das Notabene bei einem riesigen Staatsapparat, der sich aber lieber mit sich selber beschäftigt. Parkplatzbewirtschaftung, Belag Freie Strasse diverse “Stadtverschönerungen”, Tramanschaffungen, S-Bahn etc. etc. – alles lässt man ausserordentlich gut reifen bis da mal was läuft.
    Ja, Poller fänd ich auch einfach und wirkungsvoll. Aber ich fürchte man will in Basel wieder mal das Rad neu erfinden.

  2. Rolf Escher said,

    October 13th, 2011, 13:53

    Als die Poller nach der Unwettwerkatastrophe von 1993 in Brig eingeführt wurden war ich Briger Stadtpräsident. Mit den Pollern konnte die kleinräumige Innestadt vom motorisierten Verkehr unter Wahrung der Anlieferung weitgehend befreit werden. Die Poller haben sich bestens bewährt.
    Wieso sich der Autor Daniel Wiener in seinem Artikel den voreingenommen Seitenhieb “Brig ist autoverrückt” erlaubt ist schleierhaft. Die Walliser als rückständig zu bezeichnen soll wohl die Urbantät des Schreibers bezeugen. Ich wäre Herrn Wiener dankbar wenn er mir die Begründung für seine Abqualifizierung meines Heimatstädtchens Brig nachliefern würde.


  3. October 13th, 2011, 16:02

    Lieber Herr Escher, herzliche Gratulation zu Ihrer Weitsicht. “Autoverrückt” schreibe ich nicht aus urbaner Überheblichkeit heraus, sondern weil das Wallis zusammen mit dem Tessin und dem Thurgau zu den drei Schweizer Kantonen mit der höchsten Autodichte pro Kopf gehört. Mit meinem plastischen Bild, das übrigens von meinen Walliser Freunden geteilt wird, wollte ich niemanden verletzen. Ich bin mit Ihnen der Meinung, dass auch ein Kolumnist seine Meinung begründen können muss, weshalb ich die Statistik konsultiert hatte und Ihnen für Ihre Frage dankbar bin.

  4. Martin Cesna said,

    October 15th, 2011, 9:55

    Autos sind für die Beweglichkeit in einem Raum nötig, der wenig vom öffentlichen Verkehr erschlossen ist und auch noch sonst abgeschnitten ist. Früher fuhren im Wallis viele Seilbahnen auf die Berge, was dann aber zu teuer wurde in der Renovation und den Sicherheitsvorschrieften. Mancher Ort liegt im Wallis nur einen Kilometer daneben, aber auch 600m höher, was halt eine 12km lange Strasse braucht. Da fährt dann aber nicht so oft ein Bus hoch.
    Auch wenn man mal raus will, per BLS in Richtung nördliche Niederungen (“Üsserschwyz”) oder nach Italien, ist man mit dem Auto einfach beweglicher, als auf die Staatsbahnen angewiesen zu sein, bes. auf die italienischen.
    Da kommt man automatisch auf das Auto, im Winter sogar auf das Modell mit Vierradantrieb, wenn man nicht schon bei leichtem Schneefall eingesperrt sein will, bis da mal ein Schneepflug vorbei kommt im Hinterdorf.
    So sieht Landleben aus.
    Warum die da oben wohnen? Altes Kulturland und Kulturvolk, die haben seit Jahrhunderten die ganze alpine Bergwelt urbar gemacht. Sonst wäre wohl sogar im Bündnerland kurz hinter Ilanz schon Schluss gewesen.
    Ziehen Sie selber aufs Land, letzter Bus Mo – Fr. 1900 Uhr, dann stehen Sie schneller beim Autohändler, als Sie denken, wetten?

  5. Stephan Weisskopf said,

    October 14th, 2011, 16:51

    Amsterdam hat Poller. – in Basel längst überfallig.
    andere Niederländische Städte trennen zudem Motorisierten Verkehr komplett von Fussgängern und Velo- und Trottinettfahrer mit einem unabhängigen Netz. Velofahrer und Fussgänger teilen sich also ihren Weg, natürlich mit der eigentlich selbstverständlichen Rücksichtnahme. – in Basel besteht Aufklärungsbedarf.

  6. Henri Ginther said,

    October 14th, 2011, 20:02

    erstens . die Velofahrer gehören nicht in die Fussgängezohne. Zweitens . die Rollerfahrer bsollten sich anständiger benehmen gegenüber den Fussgänger.

  7. Thierry Linder said,

    October 14th, 2011, 17:35

    Dieser glänzende Vorschlag könnte auch beim Birsigparkplatz verwendet werden: Dieser könnte ab 20 Uhr für weitere Zufahrt geschlossen werden (Wegfahren möglich). Resultat: weniger Gestank und Lärm, mehr Gebrauch der Parkhäuser.

  8. Massimo said,

    October 14th, 2011, 20:59

    Diese Poller sind schon längst überfällig, bis um 10 Uhr können die Geschäfte noch mit den Autos beliefert werden und anschliessen kann man nur noch raus fahren.

  9. Wyss Peter said,

    October 15th, 2011, 22:39

    In der innenstadt wohnen heisst grosszügig und vernünftig zu sein – quartiere warten auf euch !!! Aber bitte nicht auf’s land zügeln -kühe möchten ihre glocken behalten und der hahn kräht gerne weiter – leider schon alles erlebt mit städtern !! Autofrei heisst verkehrsfrei !! Also auch keine 2 räder ob mit oder ohne motor !!

  10. Ben Hohlfeldt said,

    October 16th, 2011, 0:00

    SALZBURG welches näher zu Basel liegt als New York hat diese auch
    a b e r OBACHT GÄH sind sehr anfällig, hier in Salzburg gibt es ohne
    Ende Schäden durch hochfahrende Poller juste wenn Autos drüber
    fahren

  11. Paul Müller said,

    October 16th, 2011, 18:50

    Antalya hat Poller und eine Zufahrtskontrolle. So konnte ich die Altstadt geniessen.

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