Too big to ignore

Posted on November 24th, 2011, November 24th, 2011 in Uncategorized.

Peter Dittus, Generalsekretär der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), begab sich in die Niederungen des «Gundeli» zum Gespräch mit der «Occupy Basel»-Bewegung. Der Gang war symoblträchtig, liegt doch das traditionelle Mittlelstands-Quartier dem BIZ-Turm zu Füssen. Und es ist der Mittelstand, der in der aktuellen Krise am meisten Haare lassen muss.

Zwei Basler Banken hätten es in der Hand, in die Schieflage des Finanzmarkts korrigierend einzugreifen. Eine von beiden, nämlich die BIZ, wäre laut ihrem Generalsekretär Peter Dittus (Bild: im Gespräch mit der „Occupy Basel“ Bewegung) dazu bereit, wann folgt die andere?

Das Outfit des BIZ-Kaders erinnerte eher an einen H&M-Stammkunden als an einen Banker: Stilvoll abgewetzte Jeans, Karo-Hemd, ein lässig umgehängter, ockerfarbiger Wollschal und coole, weisse Sneakers. «Ich bin einer von Euch», wollte Dittus offensichtlich signalisieren.

Dies sind ganz neue Zeichen: Bis vor kurzem fand selbst die Basler Regierung nur selten Gehör im schlammfarbigen «Kühlturm» am Bahnhof. Denn das exterritoriale, diskrete Gebaren des BIZ-Machtzentrums ist Teil seines Programms. Die Bank der Nationalbanken steht über dem Geschehen und beschäftigt sich – in der Fachsprache – mit «high finance».

«High finance» heisst nichts anderes als: Die BIZ ist der Urquell aller Geldschöpfung. Kinder fragen, woher das Geld kommt. Die korrekte Antwort lautet nicht: «Aus dem Bancomaten.» Sondern: «Von der BIZ und ihren Besitzern.» Diese in Basel beheimatete internationale Behörde legt zum Beispiel fest, zu welchen Bedingungen Banken Kredite vergeben dürfen. Die entsprechenden Regelwerke heissen denn auch «Basel 1, 2 und 3».

Stimmungsbilder vom inzwischen geräumten Zuccotti Park im New Yorker Finanzdistrikt...

Jetzt ist die BIZ, durch den Auftritt von Peter Dittus, in der Stadt angekommen. Und wie! Dittus flehte beim öffentlichen Treffen in der Fachhochschule für Soziale Arbeit (sic!) die «Occupy Basel»-Bewegung geradezu an, aktiver und zahlreicher zu werden. Nur dank öffentlichem Druck würde es der BIZ gelingen, die wild gewordene Bande der Privatbanken zu zähmen.

In der Tat würde es dem Finanzplatz Basel wohl anstehen, sich einer Strategie zuzuwenden, welche Nachhaltige Entwicklung fördert und das in allen Branchen. Die UBS – ebenfalls eine Basler Bank – will sich laut neuer Strategie vermehrt um die Reichen und Superreichen auf unserem Planeten kümmern. Doch sie hat es verpasst, uns mitzuteilen, wofür sie die gesammelten Gelder dieser Reichen einsetzen möchte.

...während der wochenlangen Besetzung durch die Occupy Wall Street Bewegung.

Da könnte die Allianz aus BIZ und Occupy-Bewegung nachhelfen: Zum Beispiel um Ökosysteme zu stabilisieren, Arbeitslosigkeit mit Krediten für Klein- und Mittelunternehmen zu bekämpfen, dringend notwendige Infrastruktur-Projekte zu finanzieren, wie etwa Eisenbahnen, Solarkraftwerke, schlaue Elektrizitätsnetze, Schulen und Universitäten. Die BIZ und die UBS zusammen hätten es in der Hand, die zunehmend schiefe Vermögensverteilung und die wachsende Umweltzerstörung zu korrigieren. Die BIZ ist dazu bereit. Wann folgt die UBS?

Dieser Beitrag reflektiert die Meinung der Autorin / des Autors und nicht zwingend diejenige der Redaktion.

3 Responses to 'Too big to ignore'

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  1. Marc Blattmann said,

    November 24th, 2011, 11:43

    Die UBS eine Basler Bank? Das war einmal… die Bank ist durch und durch Zürcherisch! Es gibt wohl kaum einen Basler der sich mit der UBS als Basler Bank identifizieren könnte. Die Zeiten des guten alten Bankverein sind vorrüber. Das war noch ein Bank bei der man sagen konnte “Ja, das ist meine Bank”.


  2. November 24th, 2011, 12:09

    Es war mir wichtig, daran zu erinnern, dass die UBS neben Zürich auch Basel als Hauptsitz hat. Was die gegenseitige Identifikation betrifft, haben Sie natürlich recht.

  3. Anh Toan said,

    November 24th, 2011, 15:43

    “Diese in Basel beheimatete internationale Behörde legt zum Beispiel fest, zu welchen Bedingungen Banken Kredite vergeben dürfen. Die entsprechenden Regelwerke heissen denn auch «Basel 1, 2 und 3».”

    Die “Regelwerke” der BIZ sind jedoch nur anwendbar, wenn sie gemäss dem üblichen nationalen Gesetzgebungsverfahren in nationales Recht überführt wurden. Manche Staaten verschärfen diese Regeln weiter (unter anderen “Swiss finish zu Basel 3”, andere führen sie gar nicht ein oder verwässern diese. Es ist schlicht falsch zu sagen, die BIZ legt fest!

    Dies kann man schon durch einfachste Recherche erfahren (Wikipedia).

    Di8e BIZ ist bestimmt keine Basler Bank (die UBS nur sehr begrenzt), sonst wäre die UNO eine Genfer Organisation, oder doch eine New Yorker? Die BIZ ist nicht einmal eine Bank (Kern: Eine Bank empfiehlt sich öffentlich zur Annahme von Kundengelder, mit der BIZ können aber nur Nationalbanken geschäften, sie besitzt keine Bankenlizenz, und sie macht auch kein Geld: Welches denn? Als Basler Bank wären das wohl CHF die macht aber die Nati, dann könnte sie auch USD machen, macht schon das FED, oder Euro (macht die EZB), Pfund (BoE) usw.

    “Die BIZ und die UBS zusammen hätten es in der Hand, die zunehmend schiefe Vermögensverteilung und die wachsende Umweltzerstörung zu korrigieren.” Skizzieren Sie doch bitte, nur in grobem Zügen, wie das gehen soll. (Die BIZ enteignet die Milliardäre, stoppt den Treibhauseffekt und die globale Erwärmung, toll dass die das können, dann werden sie es sicher auch bald tun, und wenn nicht, ist die BIZ und UBS schuld wenn die Welt vor die Hunde geht, die hattens ja in der Hand.)

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