Massenbewegung mit Umzugswagen

Posted on July 12th, 2012, July 12th, 2012 in Uncategorized.

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht Basel-Stadt, laut soeben veröffentlichten, neuste Zahlen, einen Ausländeranteil von über einem Drittel, genau 33,8%. Dieser Wert stieg seit Jahren kontinuierlich an. Denn es zogen mehr Ausländer zu als weg und mehr Schweizer weg als zu. Ausserdem sterben viel mehr Eingeborene, weil sie im Durchschnitt deutlich älter sind. Manche von ihnen kamen als Ausländer nach Basel und sterben als Schweizer.

45 000 Menschen zügeln jährlich innerhalb Basel-Stadt oder über die Kantonsgrenze. Während Jahren zogen mehr Ausländer zu als weg und mehr Schweizer weg als zu. Deshalb ist jetzt jeder dritte Basler Ausländer. Ein Meilenstein, der zu denken gibt. (Bild: Matthias Willi)

In einer wichtigen Altersgruppe stellen die Ausländerinnen und Ausländer in Basel-Stadt gar die Mehrheit, und zwar bei den 30- bis 40-jährigen. In dieser Lebensphase bekommen viele Paare das erste und das zweite Kind. Dennoch leben in Basel-Stadt deutlich mehr Schweizer Kinder als Ausländerkinder.

Offenbar sind viele Ausländer in erster Linie zum Arbeiten hier. Oder sie ziehen weg, sobald sie eine Familie gründen. Diese Annahmen werden durch eine weitere Zahl erhärtet: Ab Alter 50 schrumpft der Ausländeranteil drastisch. Es liegt nahe, dass hier Einbürgerungen und Abwanderung eine wichtige Rolle spielen.

Basel dient offenbar nach wie vor als Motor für sozialen Aufstieg. Einmal etabliert, bewerben sich viele Ausländerinnen und Ausländer um den Schweizer Pass. Doch es gibt auch eine harte Selektion: Wer nicht reüssiert, zieht rasch weiter. Davon leben die Umzugsfirmen nicht übel. In den letzten zwölf Monaten beispielswiese, verliessen laut Statistischem Amt rund 13 000 Menschen den Kanton. 14 000 zogen in der gleichen Periode zu. Das ist schon fast eine Massenbewegung. Dazu kommen noch gegen 18 000, die innerhalb des Kantons zügelten. Zusammen sind das 45 000, die eine neue Wohnung suchten, fanden und bezogen. Dies entspricht beinahe der ganzen Kleinbasler Bevölkerung – in einem einzigen Jahr!

Bei Domizilwechseln innerhalb des Kantons waren zwar überproportional viele Ausländer beteiligt, aber die Mehrzahl waren Schweizer. Beim Wegzug über die Kantonsgrenze hinweg, ist die Zahl der Ausländer deutlich höher als jene der Schweizer, obwohl die Ausländer nur einen Drittel der hiesigen Bevölkerung ausmachen. Das heisst: Ausländer ziehen nicht nur fleissig nach Basel, sondern im Vergleich zu den Schweizern etwa drei Mal so häufig wieder weg.

Die nackte Zahl – wir haben jetzt ein Drittel Ausländer – sagt also wenig aus. Es gibt Ausländer, die rasch wieder das Weite suchen und andere, die bleiben. Viele sind hier schon lange etabliert. Ihr Blickwinkel ist wertvoll: Weil sie sich aktiv um Basel bemüht haben, kennen sie den Kanton von einer anderen Seite als Alteingesessene. Diese Ausländer sollten wir ermutigen, Schweizer zu werden. Zum Beispiel, indem sie Gelegenheit bekommen, bereits fünf Jahre vor dem regulären Einbürgerungsdatum mindestens kantonal das Stimm- und Wahlrecht auszuüben.

Dieser Beitrag reflektiert die Meinung der Autorin / des Autors und nicht zwingend diejenige der Redaktion.

6 Responses to 'Massenbewegung mit Umzugswagen'

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  1. Toni Bollotti said,

    July 12th, 2012, 11:42

    Etwas haben sie in ihrer Statistik vergessen: Wie viele der Schweizer sind Secondos,wie auch meine Wenigkeit, sog. “Papierschweizer”? Da gibt es mindestens noch 10-20% “Papierschweizer” in dieser Statistik. Ich würde soweit gehen und sagen, mind. 50% der Bevölkerung von Basel sind ausländischen Ursprungs.

    Ich habe 25 Jahre lang in Basel-Stadt gewohnt und habe gesehen was aus dem Gundeli geworden ist in 16 Jahren! Anno 80er Jahre gutes mittelständisches Quartier aus einer Mischung von CH, E und I. Man konnte noch problemlos in den Parks spielen etc. Schleichend nahm dann die Zahl der CH,E und I ab und wurde durch Südosteuropäer & Nordwestasiaten ersetzt. Stimmung kippte im Quartier, viel mehr Dreck und Unruhe. Wo früher Coop und Migros waren ist heute Denner und Aldi!

    Fakt ist: Es ziehen viel mehr Ausländer nach Basel da die Mieten günstiger sind als im unmittelbaren Umland. Man braucht kein Auto und alles ist in Reichweite mit ÖV, d.h. wenn man sich kein Auto leisten kann zieht man eher in die Stadt. Das soziale Basel-Stadt subventioniert dazu grosszügig Kinderkrippen etc. (praktisch, wenn man sie schon nicht selber leisten kann vor allem für mehrere Kinder gibts viel Geld vom Staat). Warum ist die Zahl der Alleinerziehenden Frauen in Basel verhältnismässig viel höher als in der gesamten NWCH?

    Hingegen ziehen immer mehr Schweizer weg aus Basel. Logisch! Hat man die Ausbildung fertig und einen guten Job will man nicht in BS Steuern zahlen a) und b) kommt noch die Familie hinzu, so möchte man die Kinder nicht in die Schule stecken wo nicht mal 10% richtig Deutsch können, von Schweizerdeutsch mal gar nicht gesprochen.
    Gewisse Quartiere (Bruderholz, Gellert, Gotthelf) sind von dieser Entwicklung noch verschont geblieben und hoffentlich bleibt es so, sonst wird Basel-Stadt immer mehr bachab gehen und immer höhere Ausländerzahlen aufweisen.
    Ich hab Basel sehr gerne und nenne sie auch meine Heimatstadt und fühle mich als Bebbi, aber dort Wohnen und Kinder in die Schule schicken…nein Danke!

  2. Franz Mueller said,

    July 13th, 2012, 12:08

    @T.Bollotti: Kann Sie sehr gut verstehen, mir geht es genau gleich! Wohne seit 34 Jahren in BS. Als ich damals an die Feldbergstr. zügelte, gab es noch viele CH-Läden, man kannte und grüsste sich. Bunt gemischt hatte es Italiener, etwas Spanier und Jugos, das wars dann auch schon. Die fielen weder auf noch ab, fast alles ruhige Bürger, die alle brav schafften. Heute? Du meine Güte, so viel Littering allenthalben, farbige Männer, die auch Tagsüber herumlungern, was machen die bloss, von was leben die denn? Vor zehn Jahren hatte ich die Schnauze von Multi-Kulti gestrichen voll, mir wurde 3 x das abgeschlossene Velo geklaut,im Haus gab es immer wieder Einbrüche, sogar am helllichten Tag! Wo ich früher mit gemütlichen Mammas aus Italien plaudern konnte, sehe ich jetzt Kopftüchlifrauen mit gesenktem Kopf und langen Röcken grusslos vorbeihuschen. Jetzt ist das Ökolompad seit Jahren meine neue BS-Heimat, noch gefällt es mir dort. Aber auch dort sehe ich immer mehr eingewanderte Ausländer, denen BS völlig egal ist, kaum deutsch können. Sprachkurse? Nie im Leben!

  3. Matti Hoch said,

    July 12th, 2012, 11:43

    Von Mal zu Mal wird wieder einmal die Tatsache veröffentlicht….die sonst gerne verschwiegen wird. Interessant wäre jetzt noch zu wissen, wie hoch die Kriminalrate per “einheimische ausländische” Bevölkerung wäre…die Kriminal-Touristen nicht miteinberechnet. Ob diese Zahlen aber zu eruieren sind? Wahrscheinlich nicht, weil sie doch sonst nur die Vermutung bestätigen würden, dass ein solch grosser Ausländer-Anteil eben auch eine mangelnde Integration ersichtlich machen würde. Wie dem auch sei, diese Durchmischung ist einfach nicht gesund! Multikulti-Befürworter leben wahrscheinlich auch seltener genau in der Mitte dieser fremden Bevölkerungsgruppen, und die Mentalität vieler solcher Gruppen (bis spät in die Nacht aufbleiben, spät Kochen u. lautes Zusammensein, ohne Respekt vor der Nachtruhe!!) dient auch nicht dazu, eine positive Haltung zu ihnen zu erwirken. Dazu kommt noch die erahnte Möglichkeit, dass sich solche Gruppen immer auch wieder politisch betätigen betr. Konflikte in ihren Heimatländern. Doch offenbar hat die weltweite Agenda der Eine-Welt-Regierung und derjenigen, die die Nationalstaaten durch eine möglichst grosse Einwanderungs-Multikultur aushebeln wollen, doch in Basel Erfolg gehabt!! Vielleicht ist dies dann ein Beispiel für andere Länder?

  4. Ugo Fantozzi said,

    July 12th, 2012, 12:13

    Ich bin vor 35 Jahren in Basel geboren und hier aufgewachsen. Ich besitze immer noch den italienischen Pass und zähle somit zur ausländischen Bevölkerung. Von meiner Sorte gibt es noch viele, obwohl wir hier bestens integriert sind und von den Meisten wahrscheinlich nicht mal als Ausländer wahrgenommen werden.

    Schlussendlich ist die Ausländerquote nur eine Zahl, die nicht wirklich aussagekräftig ist…

  5. Tröhl said,

    July 12th, 2012, 13:08

    “Zum Beispiel, indem sie Gelegenheit bekommen, bereits fünf Jahre vor dem regulären Einbürgerungsdatum mindestens kantonal das Stimm- und Wahlrecht auszuüben”

    Kommt für mich auf die Nationalität der Ausländer drauf an… manche möchte ich aus Angst lieber nicht wählen lassen 🙁

  6. Ismail Tütüncü said,

    July 12th, 2012, 14:40

    Wenn man noch die “Eingebürgerten” dazuzählt wird man locker die 50%-Grenze überschreiten – Basel ein Ghetto!

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